Mit dem Rucksack durch das weite Land ziehen, über Kontinente stiefeln, in mehr oder weniger komfortablen Bussen von Stadt zu Stadt hüpfen und dann gleich wieder weiter touren: das Leben eines Backpackers in Natur hinkt gerne mal dem Charme hinterher. Nun ist es Jahre her, dass ich zum ersten Mal meinen Rucksack aufgeschnallt habe und durch das Outback der USA gezogen bin. Seitdem bin ich etwas „größer und reifer“ geworden und mein Reisespielzeug ebenso. Da ich aber auch zu fast nichts „Nein“ sagen kann und gerne was neues ausprobiere, habe ich meinen Rucksack auf dieser Reise auf die Mein Schiff 5 getragen.
Meine erste Kreuzfahrt: Ehrlich, ganz so wohl war es mir dabei nicht. Plötzlich aus der Welt des „Alleinreisenden“ in die Welt der „Kreuzfahrer“ aufzusteigen hat mir einigen Mut abgefordert. Schlimmer als die kleine Nussschale, mit der ich in Afrika rumgeschippert bin, konnte es nicht werden und wurde es auch definitiv nicht. Für mich war eine Kreuzfahrt immer mit vielen Vorurteilen belastet, wie zum Beispiel, das nur ältere Menschen ein Kreuzfahrt-Schiff benutzen, dass das Leben an Bord langweilig ist, dass die Landausflüge nach Schema F vonstattengehen und dass es sich nur reiche Leute leisten können. Auf meiner ersten Kreuzfahrt sollten aber die meisten Vorurteile über die Reling gehen.
Als ich an Bord komme empfängt mich der frische Wind einer jungen und freundlichen Besatzung und der Charme eines modernen Kreuzfahrtschiffes. Die Mein Schiff 5 glänzt an jeder Ecke. Mir fällt auch gleich die Zusammensetzung der Gäste auf. Mir begegnen schon auf der ersten Erkundungstour Familien, jüngere und ältere Pärchen und Freundescliquen. Eine bunte Mischung und es ist für jeden etwas dabei. Auf dem Oberdeck geht es ruhig zu, keine lauten Animateure sondern ein wohldosiertes Angebot an Freizeitaktivitäten, die sich jeder selbst und nach eigenem Geschmack zusammenstellen kann. Ein reichhaltiges Programm in Form von Theater, Musik, Wellness-, Fitness- und Sport-Aktivitäten und kulinarischer Führungen durch die Speise- und Getränkewelt bieten jeden Tag Abwechslung.
Ich hebe mir diese Schmankerln für die Seetage auf, wobei jeder nach seinem Geschmack individuell die Angebote planen kann.
Meine Favoriten sind die Landausflüge. Aus einer breiten Palette von Angeboten wähle ich meine Leckerbissen aus. Eine geführte Fahrradtour durch die Region von Toulon lässt mich die Küste ohne Sorgen erkunden, während der ein oder andere doch lieber eine geführte Exkursion ins Landesinnere bevorzugt. Natürlich kann man sich auch einfach an den Pool legen oder in abgeschirmten Bereichen in Ruhe die Sonne genießen. In Barcelona und Valencia erkunde ich die spanischen Traumstädte auf eigene Faust, so wie ich es von meinen Backpacker-Reisen gewohnt bin.
Einfach losziehen und die Stadt erleben. Mit geliehenen Fahrrädern die Altstädte und Strände erkunden, in kleinen Restaurants die lokalen Spezialitäten ausprobieren und dann abends zum schwimmenden Hotel zurückkehren, das einen über Nacht zum nächsten Hafen bringt.
Die späten Nachmittage verbringe ich auf dem Oberdeck in der Sonne. Mit Kuchen und einem Cappuccino sitze ich an der Reling und beobachte das Meer und die Städte um uns herum. Das Gefühl, den Tag einfach genießen zu können und sich nicht um die Abreise und die Fahrt zum nächsten Ort kümmern zu müssen, ist schon einzigartig. So fühlt es sich wohl an, wenn ein Backpacker groß wird und andere für sich die Arbeit machen lässt. Ob das jetzt wirklich gut ist? Ich bin mir nicht so sicher. Irgendwie fehlt mir das „Road-Trip-Feeling“. Aber irgendwie genieße ich auch die Unbeschwertheit. Einfach sich mal um nichts kümmern müssen. Als das Schiff wieder pünktlich um 19 Uhr ablegt, wird dies bereits der letzte Abend und die letzte Nacht an Bord sein.
Mittlerweile sind fast alle Vorurteile über Bord gegangen. Selbst ich, als „Kreuzfahrt-Neuling“, habe die Fahrt als sehr angenehm empfunden. Eine gelungene erste Kreuzfahrt eben.
Das Rahmenprogramm an Bord und an Land bietet für jeden etwas. Als Backpacker habe ich die Infrastruktur etwas weniger genutzt als so manch anderer, dafür aber die Vorzüge einer bequemen Reise jeden Tag genossen. Von dem Stress abgesehen, dass ich pünktlich wieder auf dem Schiff sein musste, war die Reise schon nach dem ersten Tag ein beruhigendes und einzigartiges Erlebnis; einmal diese Erfahrung gemacht zu haben, möchte ich nicht mehr missen.
Über den Gastautor
Der Blogger Dominik Mohr folgt seinem Schatten schon seit über 30 Jahren – deswegen heißt sein Blog auch folgerichtig auch „Follow the Shadow“. Sein Schatten hat ihn nie im Stich gelassen, auch wenn er manchmal verschwunden ist. Warum er seinem Schatten folgt? Ganz einfach. Er ist kein Fan von “Selfies” und hat daher vor Jahren angefangen seinen Schatten zu fotografieren. Die beiden folgen sich gegenseitig in die verschiedensten Länder der Welt um die Schönheit der Natur und die Kulturen der Menschen kennenzulernen. Seine größten Abenteuer brachten ihn durch die Anden und den Regenwald Südamerikas, von Küste zu Küste in Nordamerika, in die einsamen Wüsten und zu den großartigen Monumenten der Menschheit in Nahen Osten und hoch auf die Bergkämme des Himalaya.
Dominiks Blog finden Sie hier: Follow the Shadow
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