Im Interview: Reisemanager Melissa Rabl und Martin Schenck

Mein Schiff Reisemanager Melissa Rabl und Martin Schenck
Mein Schiff Reisemanager Melissa Rabl und Martin Schenck

Reisemanagerin Melissa Rabl und ihr Kollege Martin Schenck lieben Ihren Job an Bord der Mein Schiff Flotte. Für die beiden gibt es keine Probleme, nur Lösungen . Schnell, unkompliziert und immer mit einem Lächeln im Gesicht. Stress ist ein Fremdwort. Und wenn er doch mal aufkommt, dann wird der Gast es nicht merken. Wie Ihre Arbeit (und die ihrer Kollegen) an Bord der Schiffe von TUI Cruises aussieht, erfahren Sie in der Reportage in der Ausgabe 1/2018 des Mein Schiff Magazins, welches an Bord der Flotte ausliegt.

Mein Schiff Reisemanagerin Melissa Rabl im Gespräch mit Kunden

Mein Schiff Reisemanagerin Melissa Rabl im Gespräch mit Kunden

Wir haben die beiden für den Mein Schiff Blog über ihre Arbeit an Bord interviewt:

Was ist dein Lieblingsplatz an Bord und warum?

Martin: Der Champagner Treff im Heck des Schiffes – mit einem doppelten Espresso aus der Café-Lounge (zu finden auf Mein Schiff 3 und Mein Schiff 4), einer leichten Brise Seeluft um die Nase und dem Blick ganz fest gen Horizont.

Ganz in Orange: Die Café Lounge auf der Mein Schiff 3

Ganz in Orange: Die Café Lounge auf der Mein Schiff 3

Melissa: Tatsächlich ganz simpel, mein Platz für mich ALLEIN – meine Kabine. Sobald du hinter dir die Tür zumachst, kannst du abschalten und hast Zeit für dich. Musik an, Kopf aus und die Sicht aus dem Bullauge genießen.

Wenn es doch mal ein wenig „romantisch“ werden soll – Champagner Treff, Heck, Deck 5. Die Panorama-Aussicht bei einem Gläschen Wein genießen und mit Kollegen den Abend ausklingen lassen.

Was ist dein absoluter Wohlfühlmoment an Bord und warum ist das so?

Martin: Das „Alle Mann an Bord!“ nach einem langen, manchmal auch stressigen An- und Abreisetag ist ein solcher Moment. Wenn dann das Schiffstyphon ertönt und wir langsam Fahrt aufnehmen, ist das unvergleichlich. Auch die zahllosen, traumhaften Sonnenuntergänge, die uns regelmäßig begleiten, werden nie zur Normalität, sondern bleiben jedes Mal wieder beeindruckend und schön anzuschauen.

Melissa: Es gibt so viele Wohlfühlmomente, daher würde ich gar keine bestimmten nennen. Nach einem langen anstrengendem Tag auf seine Kabine zu kommen und zu wissen, was man heute alles geschafft hat oder was man heute alles erlebt hat. Nach einer langen 17 Tage Transatlantiktour auf dem Pooldeck zu stehen und endlich die erste karibische Insel zu sehen. Nach einer langen Bauphase in Turku, Finnland zu der Eröffnung unseres ersten Neubaus, der Mein Schiff 3, in Hamburg beim Einlaufen begrüßt zu werden. Auf einer Reise ins Nordland um Mitternacht am Außendeck zu stehen,  um den leuchten blauen Gletscher zu bestaunen. Mit Sonnenbrille Nachts um 2 Uhr nach Walen Ausschau halten und die Sommernächte im Nordland genießen… ich könnte ewig weiter erzählen.

Was war die kurioseste Situation während deiner Zeit an Bord?

Martin: Während wir mit der Mein Schiff 2 im griechischen Mykonos vor Anker lagen, wurden wir gebeten, einen Gast zu einem persönlichen Gespräch mit unserem leitenden Security Offizier einzuladen. Der sichtlich amüsierte Gast berichtete uns, dass er während seines Strandaufenthaltes überlegte, wie er der 30-minütigen Taxifahrt zurück in den Hafen und im Anschluss dem Übersetzen per Tenderboot entgehen könne. Kurzerhand sprach er den Betreiber eines örtlichen Wasserski-Anbieters an, ob dieser nicht bereit sei, ihn und seine Familie gegen Bezahlung vom Strand direkt zurück zur Mein Schiff 2 zu fahren. Der Betreiber willigte sträflicher Weise ein und nahm unautorisiert Kurs auf unser Schiff. Damit ermöglichte er den Gästen zwar eine entspannte Rückkehr zum Schiff, versetzte gleichzeitig aber die Brücke und unsere Security kurzerhand in höchste Alarmbereitschaft. Es handelt sich hierbei um einen schweren Verstoß gegen die Internationale Schifffahrtsverordnung – von Nachahmungsversuchen wird daher dringend abgeraten!

Die Stadt und der Hafen von Mykonos City

Die Stadt und der Hafen von Mykonos City

Melissa: Es gibt da so einige Kuriositäten die ich nur zu gern erzählen würde, aber das bleibt mein Geheimnis. Vielleicht schreibe ich irgendwann mal ein Buch – dann findet man dort sicher die ein oder andere Geschichte.

Eine sehr schöne Geschichte – wir erhielten vor kurzem die Nachricht eines Herrn, dessen Frau aktuell mit einer Freundin an Bord bei uns war. Der gemeinsame und langersehnte Wunsch der beiden war es, einmal gemeinsam das Nordkap zu besuchen. So schrieb uns der Herr an und bat uns um Unterstützung für seine geplante Überraschung. Er wollte seine nichtsahnende Frau mit einem schwarzen Shuttle inkl. goldener Krone auf dem Dach an der Pier in Honningsvag überraschen, um mit ihr gemeinsam ans Nordkap zu fahren. Selbstverständlich waren wir direkt Feuer und Flamme und organisierten mit dem Herrn alles im Hintergrund. Die Dame erhielt ein Schreiben, dass sie bei einer internen Verlosung einen privaten Ausflug ans Nordkap gewonnen hat und sie sich bitte um entsprechende Uhrzeit an der Pier einzufinden hat. Gleichzeitig tauschten wir uns mit den Herrn aus um ihn alle relevanten Details durchzugeben. Über unseren Kapitän organisierten wir noch die kurzfristige Genehmigung den Herrn als Tagesbesucher mit an Bord nehmen zu dürfen.

Die Aktion war ein voller Erfolg! In Zusammenarbeit sowohl mit den landseitigen- als auch den bordseitigen Kollegen konnten wir mit dem „extra Stepp“ den Gästen ihren Herzenswunsch erfüllen. Gäste glücklich – Bordreiseleitung glücklich :-).

Was ist das Beste an deinem Beruf und warum?

Martin: Ich kümmere mich gern um „meine“ Gäste und habe das in unterschiedlichen Ausprägungen und Tätigkeitsfeldern für mich selber kennengelernt. In der Bordreiseleitung gefällt mir besonders, dass ich die Möglichkeit habe, Entscheidungen zu treffen und aktiv zu gestalten. Als Reisemanager trage ich Verantwortung für den eigenständigen Aufgabenbereich und treffe zudem umfangreiche Vorbereitungen für die reibungslose An- und Abreise unserer 2.700 Gäste. Auch in Ausnahme- und Notfallsituationen kann ich unseren Gästen beruhigend zur Seite stehen und sie nach Kräften betreuen und unterstützen.

Die Bordreiseleitung der Mein Schiff 6

Das Büro der Bordreiseleitung

Melissa: Das man etwas verändern kann. Man kann den Gästen den Urlaub ermöglichen, den Sie sich wünschen. Wenn mal etwas nicht so rund läuft, kannst du gemeinsam Lösungen finden, sie umsetzten und somit die Stimmung und das Urlaubsgefühl beeinflussen. Du hast Einfluss darauf, dass der Gast letztendlich glücklich und zufrieden am Ende der Reise von Bord geht und seinen Wohlfühlurlaub genossen hat.

Warum arbeitest du auf dem Schiff?

Martin: Ich betrachte die Arbeit an Bord auf ein gewisse Art als meine ganz persönlichen Weltreise. Und darunter zähle ich neben den Orten und teilweise wirklich traumhaften Destinationen, die ich mich wahnsinnig glücklich schätze, bereisen zu dürfen, hauptsächlich die Zusammenarbeit und das friedliche Zusammenleben mit mehr als 1.000 Besatzungsmitgliedern aus über 40 Nationen und 5 Glaubensrichtungen. Mit ein wenig Interesse füreinander erfährt man eine Menge über bislang fremde Kulturen und unbekannte Länder. Meine „Bucket-List“ an Orten und Ländern, die ich privat gern bereisen möchte, hat sich definitiv verändert, seit ich an Bord arbeite.

Feiern in der Crew Bar der Mein Schiff

Kollegen aus aller Welt an Bord der Mein Schiff Flotte

Melissa: Tatsächlich frage ich mich das auch das ein oder andere Mal :-). Es gibt wohl keinen abwechslungsreicheren Job als an Bord. Jeden Tag eine andere Stadt, eine andere Insel, ein anderes Land. Mit Mulitkulti-Kollegen die Zeit verbringen – dabei lernt man unheimlich viel für sich selbst und die Sichtweise auf vieles ändert sich. Aus Kollegen werden Freunde und oft auch Familie. Man lernt was Zusammenhalt bedeutet und wie wichtig es ist, als Team zu arbeiten. Man kann sich das Schiff wie eine Art riesengroße Seifenblase vorstellen. Die Außenwelt existiert in vielen Momenten einfach gar nicht. Das mag für viele beängstigend klingen, tatsächlich ist es aber sehr schön, „dem da draußen“ mal für einige Zeit zu entkommen.

Was ihr noch sagen wollt…

Martin: Seeluft macht nicht nur hungrig, sondern auch süchtig! Angesteckt und inspiriert vom maritimen Arbeitsumfeld mache ich gerade meinen Sportbootführerschein, um in Zukunft auch selbst Hand ans Ruder legen zu dürfen – natürlich rein privat :-).

Melissa: Sicher haben wir an Bord sehr oft Situationen, sowohl privat als auch beruflich, die das Arbeiten auf See oftmals vor große Herausforderungen stellen. Nichts desto trotz, geben einen ganz bestimmte besondere Momente eine solche Energie und erinnern einen immer wieder daran warum man zur See fährt. Die Erfahrungen die man während seiner Zeit an Bord sammelt und erlebt, sind von so unglaublichem Wert, dass sich am Ende des Tages, des Monats oder des Vertrags jede einzelne Minute an Bord lohnt. Um seinen Horizont zu erweitern, kann ich nur jedem empfehlen über einen Job an Bord nachzudenken – sollte es Jobtechnisch schon nicht mehr relevant sein, ist eine Kreuzfahrt privat als Gast zumindest ein erster Anfang :-).

Vielen Dank für das Interview!

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