In den letzten Wochen hat Landausflugs-Managerin Stefanie Nake bereits tolle Einblicke in das neue Fahrtgebiet der Mein Schiff 6, Nordamerika, gegeben. Auch heutet berichtet sie wieder, was sie als „Destination-Scout“ für die künftigen Landausflüge entdeckt hat:
Beinahe ausschließlich Männer in militärischen Uniformen und ich befinden uns in dem Flugzeug, das mich nach Norfolk, Virginia, bringen soll. Wenn man sich bewusst macht, dass sich in Norfolk der weltgrößte Marinestützpunkt befindet, ist dies glücklicherweise nicht weiter bedenklich. Immerhin müssen die etwa 75 Schiffe und 134 Flugzeuge auf 14 Piers und in 11 Flugzeughangars auf einem der betriebsamsten Flugplätze des Landes auch bedient werden. An vielen Tagen im Jahr darf man die Naval Station Norfolk auch besichtigen, um sich ein Bild von dem Leben und dem Betrieb auf dem Gelände zu machen.
Patriotismus, Tradition und die Auseinandersetzung mit der amerikanischen Geschichte werden in Norfolk groß geschrieben. Diesen widmen sich auch einige sehenswerte Museen, deren Schwerpunkte unterschiedlich geartet sind: Das Museum in Yorktown beschäftigt sich eingehend mit allem rund um die Amerikanische Revolution. Die Ausstellungen in Jamestown widmen sich der Geschichte der ersten permanenten englischen Siedler, während das äußerst beschauliche Colonial Williamsburg einer Zeitreise gleicht. Hier schlendert man auf einer Straße von einer Meile Länge, an deren Straßenrand sich Häuser aus der Kolonialzeit aneinanderreihen, durch das Amerika vergangener Jahrhunderte.
Eines meiner Highlights in Norfolk: Der Stopp am Doumar’s, einem amerikanischen Diner, das sich rein äußerlich kaum von all den anderen unterscheidet, im Inneren aber einen Schatz verbirgt, dessen Erfindung die Leben vieler Schleckermäuler kulinarisch bereichert hat. 1905 soll Abe Doumar in Ermangelung von Alternativen eine Waffel gerollt und mit Eis befüllt haben – und voilà!: Schon war die erste Eiswaffel der Welt erfunden. Bis heute werden hier nach eigenem Rezept und auf altbewährter Maschine Eiswaffeln gedreht und mit Eis befüllt. Für parkende Autos gibt es sogar ein Bedienservice zum Auto. Amerika, wie es leibt und lebt. Und erlebenswert ist.
Charleston, South Carolina – Südstaatenstaat par excellence! Das Bild, das Amerikas Südstaaten als feudales Leben auf Plantagen zeichnet, könnte in der Gegend rund um Charleston entstanden sein.
Wenige Kilometer vor den Stadttoren empfängt die Boone Hall Plantation Besucher mit einer Allee aus Eichen. Seit dem Jahr 1743, als hier angeblich 88 Eichen gepflanzt wurden, sollen lediglich 2 davon dem Wetter zum Opfer gefallen sein. Von den verzweigten Ästen der Bäume herab hängt Spanish Moss, auch Louisianamoos genannt. Wie im Märchen fühlt man sich, wenn man darunter durchspaziert. Nur anfassen sollte man es nicht, wird mir eindringlich gesagt, man wisse doch nicht, ob sich nicht Tiere oder Ungeziefer darin verstecken. Dann also lieber aus etwas Entfernung bestaunen. Das dafür umso länger. Wenn der Blick entlang der Eichen-Allee schweift, die am Tor des dahinterstehenden Herrenhauses endet, wundert es kaum, dass dieses Anwesen als Vorlage für die Kulisse von „Vom Winde verweht“ gegolten haben soll.
Nicht weniger beeindruckend sind die Magnolia Plantation and Gardens – hier lenkt allerdings das Naturparadies von dem schmucken Herrenhaus ab. Der Garten wurde bereits zu einem der schönsten der USA gekürt. Wobei ich bei dem Wort ‚Garten‘ nicht sofort an ein gut 200 Hektar großes Anwesen mit freilaufenden Pfauen, gepflegtem Streichelzoo und von Wildtieren bewohnte Sümpfe denke. Nur gut, dass es die Trolleyfahrten gibt! Diese erlauben, die Wege, Vegetation, Gewässer und zahllosen Vogelarten des Parks gemütlich zu entdecken. Und nicht zu vergessen: Sie räumen einem auch einen ganz angenehmen Abstand zu den Alligatoren ein, die hier die Gewässern bevölkern. Wann immer wir einen auftauchen sehen, drehen sich dennoch alle Köpfe nach den Tieren.
Ein anderes Stückchen Erde, ein anderer Trolley, eine nicht weniger interessante Erfahrung: Die Fahrt durch Nordamerikas einzige Teeplantage. Während sämtliche andere Plantagen der USA auf Pflanzenarten umgeschwenkt sind, die hier besser gedeihen, hat sich die Charleston Tea Plantation der Herausforderung verschrieben, die zigtausend hiesigen Teepflanzen zu hegen und zu pflegen. Wie gut das gelingt, dürfen wir nach der Tour im Besucherzentrum verkosten.
Und all jene, die lieber den städtischen Südstaaten-Charme auf sich wirken lassen, kommen in Charleston voll auf ihre Kosten. Über 700 historische Häuser im Stadtbereich – wobei diese lediglich über 100 Jahre alt sein müssen, um dieses Prädikat verliehen zu bekommen. Alter verhält sich eben relativ. Doch allerorts diese Vor-Bürgerkriegsbauten mit Veranden, gusseisern verkleidete Balkone, mit Steinen gepflasterte Straßen,… Herrlich!
Die Gegend rund um Port Canaveral, Florida ist eine Hochburg von Themenparks. Größer, höher, schneller, spannender, schillernder – hier überschlagen sich die Lobeshymnen auf die Attraktionen unterschiedlichster Facetten. Bleibt einem nur die Qual der Wahl zu entscheiden, wonach einem das Herz schlägt: ob man im Kennedy Space Center mehr über das Weltraumprogramm der NASA erfahren und die weltweit größte Sammlung von Raumschiffen bestaunen möchte, sich auf dem Gelände der Universal Studios – bis heute aktive Filmproduktionsstätte – den von Filmen inspirierten Fahrgeschäften hingeben möchte oder sich in einem der Disney Themenparks verzaubern lassen möchte. Was mich angeht – bereits in meiner Kindheit ist die Entscheidung gefallen: Im Zweifel, immer wieder Disney! Und in diesem Fall Magic Kingdom.
Der erste Kontakt mit Miami, Florida mutet sehr nüchtern an. In Downtown Miami wirkt alles businessmäßig kühl. Hier befördert die vollautomatisierte Hochbahn Geschäftsleute und Besucher durch die Metropole. Dem Festland wenige Kilometer vorgelagert und somit auf der anderen Seite der Biscayne Bay, erlebt man in Miami Beach schon eher das Miami, wie man es erwartet. Hunderte Häuser in allen nur denkbar möglichen Pastelltönen in South Beach bilden das wohl größte Art-Déco-Viertel der USA. Bei einer Führung auf die Details der Architektur aufmerksam gemacht zu werden, lässt einen die Bauten mit anderen Augen sehen. In South Beach eröffnen sich dem Besucher auch zahlreiche Shoppingmöglichkeiten und verlockende Restaurants und Bars, um das bunte Treiben in vollen Zügen zu genießen. Wer lieber die Zehen in den Sand stecken möchte – und dabei vielleicht noch einen in schrillen Farben verzierten Turm von Rettungsschwimmern bewundern möchte – dem kann ich eine Pause auf dem kilometerlangen weißen Sandstrand vor der Kulisse des türkisblauen Atlantiks sehr ans Herz legen. Hier kann man sich zurücklehnen und von weiteren Kreuzfahrten mit der Mein Schiff Flotte träumen.
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